Deineip.de since 2002

EBike Radrundkurs Idyllische Straße

EBike Wochenendtour: Auf idyllischem Kurs

Zunächst bedanken wir uns bei RadSüden Baden-Württemberg für die Einladung und die gute Organisation bzw. Durchführung durch den Hohenlohe + Schwäbisch Hall Tourismus e.V.

Beinhaltet hat unser Spätsommer-Radtour-Pedelec-Paket folgendes:

  • 2 x Übernachtung mit Frühstück
  • 2 x Pedelec „Movelo Flyer“ für 3 Tage
  • Gepäcktransfer
  • Besuch des Carl-Schweizer-Museum
  • Package mit Informations- und Kartenmaterial

Als Claim für die Pedelectour „Auf idyllischem Kurs“ verspricht der Anbieter:

Radeln Sie an drei Tagen durch Wälder und Täler im Schwäbisch-Fränkischen Wald entlang der Idyllischen Straße. Unterwegs kommen Sie an verträumten Mühlen und sehenswerten Museen vorbei, welche zu einem kurzweiligen Stopp einladen. Im Carl-Schweizer-Museum können Sie zahlreiche Präparaten aus der mitteleuropäischen Tierwelt bestaunen. (Quelle: HS-Tourismus)

Tourbericht „Idyllische Straße“

Tag 1: Die Anfahrt von Frankfurt über die A6 war leider durch Stau geprägt, doch wir schafften es schließlich nach Mainhardt und zum Hotel SchochDort wurden wir herzlich empfangen und konnten zwei E-Bikes der Marke Flyer in Empfang nehmen. Die Vermietung wird in Kooperation mit der Firma Movelo über das Hotel organisiert. Nach einer kurzen, sehr freundlichen Einführung in die Technik, starteten wir mit mit vollem Akku. Unser Gepäck wurde parallel zum Zielhotel der ersten Etappe in Murrhardt transportiert. Um dort nach der Tagesetappe die Rad-Akkus wieder aufladen zu können, bekamen wir noch das passende Ladegerät mitgegeben.

Anhand eines kleinen Computers kann man die elektrische Unterstützung wählen. Ebenfalls ist ein Tages- und Gesamtkilometerzähler vorhanden und die Momentan- und Durchschnittsgeschwindigkeit kann abgelesen werden.

Grundsätzlich hatte ich mir vorher den GPX-Track der Route auf mein Smartphone geladen. Das erwies sich als sehr hilfreich, da man sonst häufig anhalten muss um die Karte zu konsultieren. Auf den Wegen gibt es eine Menge verschiedenster Rad- und Wanderwegebeschilderung und es ist beim Fahren sehr schwer immer den richtigen Abzweig zu erwischen. An wenigen Stellen verläuft die Route sogar entgegengesetzt der angebrachten Pfeilwegweiser oder es überlagern sich mehrere Routen- und Beschilderungen und es ist nicht immer klar welchem Wegweiser nun zu folgen ist.

Durch die GPS-Unterstützung konnte man diese Probleme aber komfortabel umgehen und ich kann es nur empfehlen den Track vorab zu beschaffen. Die eigentlichen Wege sind zum größten Teil sehr gut mit einem normalen Rad zu befahren. Da es allerdings vorab viel geregnet hatte, waren die Waldwege, besonders auf den Abfahrten etwas schlammig und wir sind sehr vorsichtig gefahren um nicht wegzurutschen. Das Herren-Mountainbike ist hier im Vorteil, die Damenversion durch das schlechtere Profil nicht ganz so gut geeignet.

Verlässt man Mainhardt, dann geht es in Limesnähe auf gut ausgebauten Wegen mal durch Felder und Wiesen, mal durch den Wald. Ein Highlight auf der Strecke ist der nachgebaute, römische Limeswachturm inklusive Holzpallisade. Leider konnte er zum Besuchszeitpunkt nicht bestiegen werden. Weitere Highlights an diesem Tag waren die Tobelschlucht und Burg Maienfels. Nach 36 Etappenkilometern landeten wir in Murrhardt direkt bei unserem drei Sterne  Hotel „Sonne-Post“. Es liegt sehr zentral an der historischen Altstadt und man kann in wenigen Minuten die kleine, idyllische Fußgängerzone, den Stadtgarten und das Carl-Schweizer-Museum erreichen. Das Hotel empfing uns ebenfalls sehr herzlich. Das Gebäude ist bereits etwas in die Jahre gekommen, doch unser Hotelzimmer und Bad waren relativ frisch renoviert. Die Ausstattung ist modern und lässt wenige Wünsche offen. Das Abendessen konnte nicht nur vom Geschmack überzeugen sondern war auch preiswert.

Tag 2 – Die längste der drei Etappen geht mit 61 Kilometern in einem weiten Bogen von Murrhardt nach Fichtenberg. Vormittags haben wir in Murrhardt noch das Naturkundemuseum besucht, ein etwas skurriles „Heimatmuseum“ mit sehr vielen ausgestopften Tieren, nicht nur aus der Region, sondern aus allen Teilen der Welt (Nordsee, Amerika, Afrika usw.). Ich fand die schiere Menge an ausgestopften Tieren sehr beeindruckend. Meine Freundin empfand die große Sammlung hingegen eher ein wenig morbid und bedrückend…

Direkt zu Beginn der Etappe geht es in Serpentinen eine kleine Landstraße hinauf und die Elektrounterstützung kann ihre volle Wirkung entfalten. Bedingt durch die Topographie verläuft die Route stets auf- und ab. Immerhin hat die gesamte Drei-Tages-Tour erstaunliche 1700 Höhenmeter und so müssen heute etwa 900 Höhenmeter auf 61 Kilometern erklommen werden. Wir entschlossen uns relativ schnell dazu, möglichst Akkusparend zu fahren und schalteten die Unterstützung nur bei Steigungen ein oder fuhren im Eco-Modus. Auf den Abfahrten schalteten wir die Unterstützung komplett ab um Strom zu sparen. Hat man noch keine Erfahrungswerte mit den Akkus, dann schielt man immer etwas besorgt auf den Ladeanzeige. Schließlich möchte man möglichst nicht im “Nirgendwo” mit leerem Akku stranden.

Unterwegs fuhren wir in regelmäßigen Abständen durch idyllische Bilderbuchdörfer, deren Fachwerkhäuser in einem Freilichtmuseum stehen könnten. Wir waren an einem Samstag unterwegs und man kam sich teilweise etwas einsam vor, da sehr wenige Menschen auf der Straße waren. Leider hatten auch alle Geschäfte und Restaurants geschlossen und so wären wir ohne unseren mitgebrachten Proviant ziemlich aufgeschmissen gewesen. Daran ist auf jeden Fall zu denken und dieser Fakt war uns als „Städter“ nicht bewusst gewesen. Selbst die auf Radfahrer ausgelegten Imbissbuden hatten allesamt geschlossen. Zu einer Kaffepause kamen wir schließlich doch noch in einer Tankstelle mit angeschlossenem Bistro. Wir waren dankbar, hätten es uns aber auch etwas weniger “praktisch” vorstellen können.

Nachdem wir uns gegen Ende zunehmend Sorgen machten, reichte die Akkuladung doch ziemlich exakt bis zum Tagesziel, dem Gasthof Krone in Fichtenberg.

Für uns sehr willkommen, da wir trotz E-Bikes sehr ausgepowert und mit unseren Kräften am Ende waren. Für mich als Nicht-Radfahrer kann ich die Anstrengung etwa mit einem ordentlichen Skitag vergleichen. Es empfiehlt sich wiegesagt nicht über die gesamte Strecke den Akku zu belasten, da er sonst vermutlich vorzeitig leer ist und das Fahren ohne Unterstützung gerade an Steigungen ungleich schwerer ist, als mit einem normalen Fahrrad.

Das rustikale Gasthaus empfing uns sehr freundlich und wir konnten unser Zimmer beziehen. Nach einer Dusche ging es dann ans erneut sehr gute Abendessen: Ein sehr leckerer „Naturpark Teller“ mit Salat, Spätzle und Fleisch (Rind und Schwein). Die Gaststube war an diesem Samstagabend gut gefüllt. Einige Abstriche mussten wir beim Zimmer hinnehmen: getrennte Einzelbetten, sehr einfache Einrichtung, kaputte Badlampe. Nach dem guten Essen und der anstrengenden Radelei konnten wir darüber aber einfach hinwegsehen, auch da das Personal und die Chefin sehr freundlich und herzlich sind.

Tag 3: Die letzte Etappe geht von Fichtenberg zurück nach Mainhard. Der Weg verläuft mit nur noch wenigen Steigungen durch eine Flussaue, vorbei an einigen alten Mühlen und hauptsächlich durch den Wald. Die Strecke beträgt wenige 21 Kilometer und so kann man es sehr entspannt angehen lassen. Wir waren auch schon nach 2 Stunden zurück in Mainhardt. Leider mussten wir dadurch fast 3 Stunden auf unser Gepäck warten, welches erst gegen 14 Uhr eingetroffen ist. Unsere eigentlich früher geplante Rückfahrt nach Frankfurt wurde dadurch verzögert. Die Zwangspause nutzten wir, um uns den historischen Ortskern von Mainhardt – mittlerweile etwas ungewohnt – zu Fuß anzusehen. Zu bewundern gibt es hier das Mainhardter Schlösschen.

Unser Fazit:

Die Tour ist landschaftlich sehr schön und bietet viel Abwechslung und insbesondere historisch Interessantes entlang des Weges. Alte Mühlen, der Limes, Fachwerkhäuser, einige Seen die auch zum Baden einladen. Die Tour ist auf der zweiten Etappe allerdings relativ anspruchsvoll und man benötigt trotz E-Bike eine gewisse Grundkondition sonst ist man am Abend “platt”. Die Beschilderung ist nicht immer optimal und ein Smartphone mit dem GPS-Track ist sehr zu empfehlen. Je nach Reisezeit sollte man auf die Öffnungszeiten der Rastmöglichkeiten und Geschäfte achten, oder sich genügend Proviant mitnehmen. Unabdingbar ist auch eine überlegte, sparsame Fahrweise da es sonst vorzeitig zu Akkuproblemen kommen kann. Die Hotels waren gut bis zweckmäßig, konnten beide aber durch gutes Essen überzeugen. Die Routenbeschilderung hat noch Optimierungsbedarf. Für uns hat sich der Test gelohnt und wir hatten insgesamt ein schönes Wochende!

Die wichtigsten Fakten für Lesefaule:

Positiv (+)

  • sehr schöne Landschaft mit idyllischen Dörfern
  • gutes, preiswertes Essen
  • freundliches Hotel- und Gasthofpersonal, guter Service
  • technisch hochwertige Ebikes von Flyer über Fa. Movelo
  • 1700 Höhenmeter in 3 Tagen, dadurch viele Aufstiege und Abfahrten
  • GPS-Track und Karte verfügbar

Negativ (-)

  • Am Wochenende war die komplette Ausflugsgastronomie an der Strecke und in den Orten geschlossen (3. Septemberwoche)
  • Am Abreisetag mussten wir nach Ankunft am Zielort fast 3 Stunden auf unser Gepäck warten
  • 1700 Höhenmeter in 3 Tagen, dadurch viele Aufstiege und Abfahrten
  • Teilabschnitte entlang oder auf Landstraßen mit vielen Motorradfahrern und ungeduldigen Autofahrern
  • Beschilderung teilweise optimierungsbedürftig

Ähnliche Beiträge

Kommentare

Schreibe einen Kommentar