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Testreview: Rollei Pico Projector – Innocube IC200T/IC200C

Innocube IC200T/IC200C

Heute darf ich euch den Rollei Pico Projector – Innocube IC200T vorstellen. Ein wirklich äußerst kleiner RGB LED-Beamer mit dennoch beachtlichem Leistungsumfang: Für seine Abmessungen von gerade einmal 45 x 45 x 46 mm und einem Gewicht von etwa einer Tafel Schokolade (129g)  liefert er immerhin 35 ANSI Lumen bei VGA-Auflösung (640×480) im 4:3 Verhältnis und ein bis zu 60″ großes Projektionsbild. Nachdem der Postkarton aufgemacht war offenbart sich eine sehr schöne Pappschachtel.

Der erste Eindruck nach dem Öffnen: „Wow..klein OK, aber SOOOO klein hätte ich nicht gedacht?!“

Natürlich ist das in diesen Abmessung nur mit neuer LED-Technologie machbar und so wird die Lebensdauer des Leuchtmittels mit sorgenfreien 10.000 Stunden (= 416 Tage) angegeben. Dazu verfügt der Innocube über einen internen Akku für 120 Minuten Betrieb fern der nächsten Steckdose. Sogar Ton kann über den integrierten Lautsprecher ausgegeben werden. Angesteuert wird der „Cube“ über MHL oder Micro HDMI Schnittstellen. Auf dem Papier also ein sehr flexibles, höchst transportables System für den mobilen Einsatz mit modernen Smartphones und Tablets.

Anschließbar ist der Pico Projektor an:

  • Laptop, Tablet, General Device (HDMI-Standard)
  • Allgemeine Smartphones (MHL-Norm)
  • Samsung Galaxy S3, Galaxy Note 2
  • Apple iPhone 3G, 3GS, 4, 4S, 5
  • Apple iPad

Im Lieferumfang ist ein Kabel um eine Quelle mit normalem HDMI-Ausgang anzuschließen:

…und ein 5 zu 11 Pin Converter.

Als Ipad oder Iphone-Nutzer muss noch ein Apple auf HDMI Adapter dazwischen gesteckt werden. Der kleine Pico hat sogar einen kleinen internen Lautsprecher und kann via HDMI-Signal somit Bild und Ton ausgeben. Mit dem ebenfalls beiliegenden MHL zu MHL Kabel kann ein entsprechendes Handy direkt angeschlossen werden:

Der generelle Eindruck

Der Innocube wirkt gut verarbeitet und ist in einer Gummihülle vor Stößen geschützt, ähnlich wie man es bei Handy „Bumpern“ kennt. Durch die kleinen Abmessungen und den Akkubetrieb war ich sofort versucht mit dem „Kleinen“ durch die Wohnung zu laufen um das Bild auf allen möglichen Oberflächen und den unterschiedlichsten Entfernungen zu testen. Von der Helligkeit darf man natürlich keine Wunder erwarten, gerade bei dieser Miniform. Bei normalem Tageslicht im Zimmer sollte der Projector nicht mehr als 1-2 Meter von der Projektionsfläche entfernt sein.

Bei dieser Entfernung erhält man ein noch gut lesbares Bild in der Dimension eines 24-Zoll Monitors. Wird der Raum abgedunkelt, kann man das Bild etwas vergrößern und den Beamer weiter von der Projektionsfläche entfernen. In Dunkelheit lässt sich durchaus auch mal ein Film im Bett liegend und an der Zimmerdecke schauen ;-)

Zwar kann der Pico auch Sound ausgeben, doch der ist natürlich nur relativ blechern und auch für die meisten Anwendungen zu leise.

Da es keinerlei Einstellungen für das Bild gibt (abgesehen von der Scharfstellung) muss der Pico genau so im Raum platziert werden, dass der Abstand zur Wand und die Kabellänge zum Mediengerät passt. Den richtigen Aufstellplatz zu finden ist nicht immer ganz einfach, besonders wenn man einen PC benutzt der nicht flexibel neben dem Innocube platziert werden kann. Ist die Präsentation nur kurz, dann bietet sich manchmal an den Projector in der Hand zu halten. Auf der anderen Seite kann man prima „herumspielen“ und auch ungewöhnliche Projektionsflächen ausprobieren.

Testaufbau 1 – Pico Projector an HDMI-Ausgang meiner Radeon HD 6870 Grafikkarte

Der Projector wird unter Windows 8 problemlos erkannt und als weiteres Display in der Bildschirmsteuerung angezeigt. Da ich bereits 2 Bildschirme betreibe wird der Projector als drittes Display angefügt. Wahlweise kann man nun den Desktop erweitern oder das Bild duplizieren (Clone). Der Projektor kann dann Power Points, Bilder oder sogar Filme an die Wand, die Decke oder eine beliebige Oberfläche werfen.

Testaufbau 2 – Pico Projector an Samsung Smartphone via MHL

Mit dem mitgelieferten Kabel kann der Projector direkt angeschlossen werden und das Handymenü erscheint in ganz neuer Größe auf der Zimmerwand. Bei der Nutzung gibt es allerdings einige Tücken, die vermutlich von Smartphone zu Smartphone unterschiedlich sein werden. Leider schaltet sich aus einem unersichtlichen Grund der WLAN-Empfang ab wenn das Kabel angeschlossen wird. Somit kann man nicht „auf der Zimmerwand“ surfen. Auch die Youtube-Wiedergabe hat mit diesem Setup leider nicht funktioniert – bedingt natürlich auch durch die fehlende Netzverbidnung. Ich nehme an, dass es hier unterschiedlichste Vorgehensweisen der verschiedenen Hersteller gibt, welche Inhalte via MHL „erlaubt“ sind und welche nicht.

Testaufbau 3 – Pico Projector an Apple iPhone 4 via MHL

Leider liegt kein Apple-Adapter im Lieferumfang bei, daher hatte ich mir einen bestellt. Die Handhabung und Ästhetik wird durch die Steckerorgie natürlich etwas geschmälert.

Zunächst passierte leider erstmal gar nichts und der Beamer bekam kein Signal. Nach kurzer Recherche war das Problem klar: Zumindest das iPhone 4 gibt nur Videos und Präsentationen via MHL aus. Somit kann man nur Videos aus der Fotoroll wiedergeben. Auch eine gestartete Fotopräsentation klappte nicht. Was genau mit „Präsentationen“ gemeint ist bleibt für mich unklar. Für das iPhone 4 ist der Nutzen daher leider auf die Wiedergabe von Filmchen begrenzt.

Das Fazit:

Der Innocube ist ein kleines technisches Wunderwerk und ein absolut geekiges Spielzeug für Technikfans. Mit einem Preis von aktuell etwa 350 € ist der Kleine auch nicht ganz billig, gibt es in dieser Preiskategorie doch auch stärkere Beamer mit mehr Funktionsumfang wie Keystonefunktion und besserer Auflösung. Unschlagbar ist die Mobilität und Einfachheit der Nutzung. Wer wirklich viel Unterwegs ist und direkt im Büro ein paar Folien an die Wand oder den Schrank werfen möchte, für den kann der Innocube eine gute Wahl sein. Auch im Hotel kann man damit prima sein kleines, mobiles Kino für die Serie nach Feierabend auspacken. Bei Oma lassen sich die letzten Urlaubsschnappschüsse auf die Küchenwand zaubern ohne eine größere Hardware-Aufbau-Orgie zu veranstalten. Der Pico überzeugt nicht durch seine technischen Daten, hat aber einen unglaublichen Coolnessfaktor, wenn man ihn mal eben bei Freunden aus der Tasche zieht. Wer ebenfalls gern einen Innocube haben möchte, kann wöchentlich im FB-Channel von Rollei einen gewinnen.

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